Von. Nichts. Kommt. Nichts.

Eine Woche Ferien in Berlin. Eine Woche mit Rico, Oskar und die Tieferschatten. Eine Woche Textanalyse. Eine Woche Hausarbeit (im Rahmen meines Masterstudienganges Nordiskt masterprogram för språklärare) . Nun ist sie eingereicht. Und:

Ick. Bin. Durch.

Das Buch: Gelungen. Zu spät gesehen. In meinem Deutschunterricht in Schweden einsatzfähig.

Und die Erkenntnis: Andreas Steinhöfel gibt selbst einem „alten“ Pädagogen wie mir immer noch etwas an die Hand –  Ricos Perspektive, Oskars Welt durch das Visier. Ich sehe noch kein Bingo. Keine Trommel bei mir oben. Noch brauch ich keinen Helm für die Gasse.  Aber die Einsicht, dass ich nur einer unter vielen bin. Mit oder ohne Bingo. Mit oder ohne Helm. Ich glaube, dass Rico und Oskar in meinem Klassenzimmer ein Zuhause finden werden. Ein halbes hatten sie schon immer. Vielleicht sogar ein dreiviertel? Bestimmt.

Dass Kinderbücher Augen öffnen können!

Was aber eigentlich gar nichts mit meinem Aufsatz zu tun hat, in der Theorie …

 

1. Einleitung:

Andreas Steinhöfels Roman Rico, Oskar und die Tieferschatten (2008) ist ein Roman für Kinder und Jugendliche, der durch seinen Inhalt, die Problematisierung von sozialen Phänomenen und die Erzählweise eine starre Einordnung in ein bestimmtes Genre der Kinder- Jugendliteratur (KJL) unmöglich macht. Nachfolgend soll anhand einer Textanalyse, nach einer Verortung innerhalb der KJL, und unter Anwendung der aktuellen theoretischen Betrachtungen der Literaturwissenschaften gezeigt werden, dass der Roman sich nicht nur dem Krimi, sondern auch dem sozialkritischen/problemorientierten und dem komischen Kinderroman zuordnen lässt …

[Der Lehrer …] Lernt!

Eigentlich habe ich ja keine Zeit. Eine Schulkonferenz hier, ein Elterntreffen dort. Klausuren, Vorbereitung, Nachbereitung, Individualisierung, Inklusion, Dokumentation, Reflexion und … Unterricht.

Hier und da auch Sozialarbeiter und Psychologe.

Und Prellbock samt Fangnetz für zu hoch fliegende Helikoptereltern.

Dennoch quetsche ich jeden Tag eine Stunde für mein ergänzendes Studium irgendwie (und völlig hysterisch) in den Tagesablauf rein. Und ich bereue nichts.

Nun will ich nicht weit ausholen in Sachen Pädagogik und Didaktik im Fremdsprachenunterricht. Aber allein das Wissen um interkulturelle Kommunikation/Kompetenz und interkulturelles Lernen ist Gold wert. Meiner einer pendelt ja zwischen zwei Kulturen, hier und da die schwedische immer noch mit ein bisschen Argwohn betrachtend. Was gar nicht falsch ist! Und dennoch dazu beiträgt, dass meine Schüler in Zukunft noch besser verstehen können, warum vor der Tafel eben der deutsche Vulkan ausgebrochen ist und ich nachvollziehen kann, warum keiner im schwedischen Klassenzimmer den Ausbruch vorhergesehen hat! Und das nach 14 Jahren in Schweden.

Sicherlich, mir fliegen die Theorien zu interkultureller Kompetenz/Kommunikation recht voluminös um die Ohren herum.

Aber in Schweden ein Fernstudium zu machen, ist einfach nur ein Träumchen!

Das habe ich schon bei meiner Lehrerausbildung zur Kenntnis genommen. Und darf diese Einsicht an dieser Stelle erneuern.

Ganz verwegen die Forderung: Schickt Eure Liebsten, so sie denn auch jenseits der 40 studieren wollen, nach Schweden!

Und lernt!

Wir leben inzwischen in einer solch komplexen, verwirrenden und herausfordernden Welt; da hilft nur die Weiterbildung. Und der Mut!

Hausarbeit 3: Ick hüppe zu Dir!