[Stockholmer] Telegramm 14

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Die gute Nachricht: man lebt noch. Die schlechte Nachricht: man hat zu viel zu tun. Aber der Reihe nach …

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Direkt nach >>> Orkan Christian begab man sich meinerseits auf die Ö, schwedisch für Insel, was nichts anderes als Föhr meint. Die Anreise war kritisch, wie sollte man wissen, ob die Züge zwischen Hamburg und Niebüll fahren würden. Ich konnte es jedenfalls nicht, aus der Ferne, aus dem kalten Stockholm, ist ein solcher Orkan in deutschen Landen einfach eine abstrakte Sache. So abstrakt, daß die Schäden, die ich zwischen Hamburg und Niebüll aus dem Zug heraus erspähte, doch für ein Staunen sorgten. Nicht der Befriedigung irgendwelcher katastrophisch-touristischen Neigungen wegen, sondern weil man einfach nicht da war, und weil Zahlen und Geschwindigkeiten in den Nachrichten einfach nur Daten sind. Was dann auch für die Insel galt, die an vielen Stellen wirklich leiden musste. Sie sah anders aus. Teilweise hielten Häuser dem Wind nicht stand, Bäume wurden einfach umgepustet. Dennoch konnte ich vier Tage auf dem Eiland nutzen, um das Hirn mal wieder in den Ruhezustand zu bekommen, sozusagen auf null. Zum Beispiel durch Besuche am Strand, die täglich auf der Agenda standen. Und einmal mehr ist (nicht nur) mir aufgefallen, wie verdreckt doch eigentlich die Nordsee ist. Und ich denke da nicht an Öl oder Schwermetalle, ganz im Gegenteil: 

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