Und siehe da: Die Deutschen sind schuld!

Da gibt der schwedische Wetterdienst >>> SMHI doch eine kleine Wetterwarnung für den Süden des Landes heraus, die letzten Reste des Sturmtiefs Kerziban, welches am Wochenende vor allem in Norddeutschland für Chaos sorgte, erreichen Schweden, und in ganz poetisch heißt es dazu auf den >>> Werbeblättern des  Expressen (schwed. Pendant zur BILD) für den heutigen Tag:

Nya tyska snöstormen slår till

Was dann übersetzt heißt:

Neuer deutscher Schneesturm schlägt zu

Man selbst hatte ja hin und wieder schon das deutsche Wetter im Verdacht, hier im hohen Norden größeren Einfluß auf das lokale Wettergeschehen zu haben. Daß nun allerdings gleich ein Sturm geschickt wird, der wohl auch noch zuschlagen wird, überrascht doch das Gemüt. Nun gut, es soll uns hier in Falun nicht die Bohne kümmern, leise und sachte rieselt der Schnee so vor sich hin, unsicher ist nämlich noch, ob uns dieses Tief überhaupt erreicht, denn Südschweden ist ja nun nicht gleich Falun. Und wenn schon, wir haben in Skandinavien ja immer ein Tief in petto, daß wir dann bei Gelegenheit als Kompensation zurückschicken können …

Auf die deutsch-schwedische Freundschaft!

Das wird ein Lottospiel!

Verspätungen und Flugausfälle
Turbulentes Wochenende erwartet

Wegen des eventuell turbulenten Winterwochenendes (8. bis 10. Januar) müssen Passagiere am Frankfurter Flughafen mit Verspätungen und Flugausfällen rechnen. Darauf hat der Flughafenbetreiber Fraport hingewiesen. […]

In den Terminals werden von Fraport und den Airlines Vorbereitungen für eine eventuell notwendige Versorgung der Passagiere getroffen …

>>> Meldung auf www.n-tv.de (2010/01/08)

Ich kann nur hoffen, daß man am >>> Flughafen Frankfurt am Main unter einer eventuell notwendigen Versorgung der Passagiere auch die Bereitstellung von Erdinger Weißbier versteht … dann wäre mir das nämlich zusammen mit meinen Büchern, die ich feierlich zum Weihnachtsfeste bekam*, schon mal ein wirklich kleiner Trost für das Nichterreichen einer Nordseeinsel, geplant für Sonntag von Stockholm-Arlanda via Frankfurt/M. und Hamburg-Fuhlsbüttel.

Spannend, wirklich spannend wird das. Da hilft nur Daumen drücken und durch! Einen kühlen Kopf bewahren fällt mir zur Zeit und im Übrigen gar nicht schwer, -24°C in Falun reichen nämlich völlig aus, um das Hirn zu lähmen.

* Da hätten wir:
a) Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Folge 4.
b) Thomas Wieczorek: Die verblödete Republik.
c) John Madison: Nothing for Ungood. Deutsche Seltsamkeiten aus amerikanischer Perspektive.

Wie jetzt!?! nr. 15

Im Lichte der >>> Absetzung des Chefredakteurs beim ZDF Nikolas Brender liest man doch überall und fortwährend, wie Roland Koch seine Wirkung im Verwaltungsrat des Zweiten Deutschen Fernsehens sieht:

Die Abstimmung über eine solche Personalie sei ein normaler Vorgang, sagte Koch, der auch stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats ist. Er fühle sich in vollem Maße als Volksvertreter dazu legitimiert, die Verantwortung im Verwaltungsrat auszuüben.

u.a. bei >>> n-tv.de oder auch >>> tagesschau.de

Ein Volksvertreter will er also sein, der Roland Koch? Besonders dünn muß sie sein, die Luft in der Landeshauptstadt Wiesbaden, scheint sie doch dem Herren mächtig das Hirn vernebelt zu haben. Es mag sein, daß Herr Koch ein gewählter Volksvertreter in Hessen ist, es sei ihm auch zugestanden, deswegen Ministerpräsident sein zu dürfen. Aber wie er nun auf die völlig absurde Idee kommt, ein Vertreter des ganzen deutschen Volkes zu sein, bleibt schleierhaft. Anscheinend hat der hessische Landesfürst etwas Bodenhaftung verloren, denn im Parlament des deutschen Volkes sitzt er nicht, welches allein den Anspruch inne haben sollte, das deutsche Volk zu vertreten, auch wenn man nun darüber streiten kann, ob es dies tatsächlich tut. Zwar mag das Zweite Deutsche Fernsehen, das im Übrigen eigentlich ebenso wie alle anderen Medien durch >>> Artikel 5 Absatz 1 Satz 2 im Grundgesetz verfassungsrechtlich geschützt ist und somit unabhängig von staatlicher Willkür sein sollte, seinen Sitz in Kochs hessischem Hoheitsbereich haben, allerdings ist damit nicht der hessischen Landesregierung und dem Hofherren Koch zugestanden, alleinige Lokalherrschaft in diesem zu installieren. Denn das ZDF hat einen Informationsauftrag für das gesamte Bundesgebiet und nicht nur exklusiv für das Bundesland Hessen, was mit seinen gut 6 Millionen Einwohnern zudem nicht einmal zehn Prozent der gesamtdeutschen Bevölkerung darstellt. Daher stößt es sauer auf, meint ein Lokaldespot ohne gesamtdeutschen Wählerwillen, er stehe als Volksvertreter für das ganze Volk und könne daher beliebig schalten und walten.

Früher hat man übrigens einen solch massiven Eingriff in die freie Gestaltung der Medienlandschaft als Unrecht bezeichnet. Heute reitet man eben auf dem Rücken der Demokratie durch das Land und macht sich die mediale Welt, wie sie einem gefällt – als demokratischer Volksvertreter natürlich.