Herzinfarkt-Potential!

Die letzten zwei Tage waren aufregend, aufregend, aufregend. Davon mal abgesehen, daß ich hier und dort Mme Jelinek genoß, in der Bibo aufschlug, um ein paar andere Werke zu sichten, stand die Handball-EM zusehends im Vordergrund. Gestern spielte Schweden gegen Ungarn, und man dachte das ganze Spiel hinüber, die wollen alles andere, als gewinnen. Und so reichte es ja auch nur zu einem Unentschieden, in letzter Sekunde gerettet. Dies taten die Schweden beim heutigen Spiel gegen das Königreich Spanien ebenso, allerdings fehlen mir ehrlich gesagt immer noch die Worte, wie sie das gemacht haben. Eine Minute vor Abpfiff stand es unentschieden, daran änderte sich bis exakt 2 Sekunden vor dem Abpfiff auch nichts. Und man sah die Felle davonschwimmen. Das eigentliche Spiel nämlich war grottenschlecht, unterirdisch schlecht. Zuweilen dachte man, die Spieler hätten Angst ihre Schlipper zu verlieren, beim Männlein im Tore, Dan Beutler, dachte man immer, der ist auf irgendeiner halluzigenen Sonderfahrt, rundum, das schwedische Team tat alles, spielen jedoch nicht. Aber was die Jungs da in den letzten zehn Sekunden gerissen haben – ich saß hier und habe die Tastatur bald über den Jordan geschickt. Ein spanischer, am Tor abgeprallter Ball, ein paar Sekunden vor Abpfiff, wurde irgendwie von irgendeinem schwed. Spieler aufgenommen (nachdem der schwed. Torwächter diesen wieder zurück ins Spiel ballerte), der wie von der Tarantel gestochen allein über das ganze Feld hetzte und das Ding beim spanischen Torwächter versank, der gar nicht mehr reagieren konnte, weil er damit nicht gerechnet hat. Und plumps, die Spanier sind nun raus. Da ich wie gesagt dies alles nicht so ordentlich beschreiben kann, die letzten Szenen kann man sich bei SVT.se nochmal ansehen, wenn man das für unmöglich Gehaltene sehen möchte. Hier der Link:

>>> Sverige mot Spanien på SVT.se

Und nun morgen der Kracher schlechthin – Deutschland gegen Schweden. Herrje, was soll ich nur machen!?! Ich mag die Schweden, meine Heimat will ich aber auch nicht in den Wind schießen. Zerteilen kann ich mich nicht, abhauen auch nicht. Die Schweden hoffen auf meine Unterstützung, die Deutschen wetzen schon die Messer. Super, das mit der internationalen Freundschaft. Und wenn ich da an meine Hängeschränke denke, böses Thema. Die werden mir wohl den morgigen Abend ganz übel nehmen. Ich könnte mich natürlich unter meinem 2-Meter-Bett verstecken und erst wieder rauskommen, wenn alles vorbei ist. Aber so einen leichten Herzkapser auf der anderen zu verpassen, das wäre ja fatal. Äußerst fatal.

Öh, was soll’s, morgen zählt es, und wie auch immer dann die Fetzen fliegen und das Gekloppe losgeht – ich drücke beiden Teams feste die Daumen und sage einfach:

LYCKA TILL SVERIGE

LYCKA TILL TYSKLAND

Puuuhhhhhh!

Da sitzt man hier und wartet und wartet, auf die Prüfungsergebnisse in Englisch Grammatik und Übersetzung Englisch – Schwedisch, und es kommt nichts. Und dann denkt man, selbst der dritte Anlauf vom November wäre dann wohl verkackt, weil einfach mal keine Info kommt, und man sah sich deswegen im Februar schon wieder in dieser Mistprüfung. Tja, wenn man nicht mal zufällig in sein Hochschulprofil gegangen wäre, das doch wirklich sagt: BESTANDEN. Zwar erst im dritten Anlauf, aber auf der anderen Seite: dit soll mir erstmal einer nachmachen, nicht wahr. Ach, nun bin ich aber erleichtert. Und wenn ein zufälliges eingeflogenes Jobangebot an der Söderbaumska Skolan (kleine Kinder in Deutsch QUÄLEN) auch noch klappte, na dann wäre hier Party angesagt.

Also, Euer Job: Daumen drücken!

Bis spädda, der Renke!