Frohe Ostern!

2011/04/24 Stockholm Millesgården - Aussagekräftig.
2011/04/24 Stockholm Millesgården – Aussagekräftig.

Ich gebe zu, nicht ganz die Art der Osterinsel, allerdings eine Frohnatur im >>> Millesgården, der heute ausgiebig bewundert wurde. Es trug sich nämlich zu, daß ein Osterspaziergang anberaumt wurde (sehr ungewöhnlich für den Renke), der beim herrlichsten Wetter (Sonnenbrand) mit italienischen Freunden ohne Diskussion stattfand. Nun denn, ich gebe zu, Kunst und Parks sind eigentlich nicht meine Welt, allerdings eignet sich genannter Park wunderbar zum Entspannen, da er viele Nieschen und Ecken zum Verweilen aufbietet, man hat dann sozusagen seine Ruhe. Tja, so kann man sein Osterwochenende auch genießen, mit ein paar Freunden und einem erfrischenden Spaziergang. Ich bin ja lieber draußen als drinnen beim Osterschmaus, man macht sich ja (also ich) nicht so viel aus Ostern. Nun denn, im Moment kreiselt das Stübchen etwas, das Sitzen in der Sonne bei Kaffee und Bier (das war nicht meine Idee) hat einen Wärmestau ausgelöst, den es nun zu bekämpfen gilt. Es ist aber auch widerlich, wie hier in Schweden der Sprung von Winter zu Frühling (zwei Tage) resp. Sommer durchgeführt wird, man hat gar keine Chance, sich anzupassen. In diesem Sinne: Frohe Ostern aus der Meckerstube in Stockholm!

2011/04/24 Stockholm Millesgården - Element mit Licht.
2011/04/24 Stockholm Millesgården – Element mit Licht.

2011/04/24 Stockholm Millesgården - Luftig elegant.
2011/04/24 Stockholm Millesgården – Luftig elegant.

Faule Natur am Speisesaal.

2011/04/16 Stockholm * Schloßpark Drottningholm - Confidencen/Kina slott.
2011/04/16 Stockholm * Schloßpark Drottningholm – Confidencen/Kina slott.
(Speisesaal am Chinesischen Schlößchen, mit noch lethargischer Natur. Am Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie auf Drottningholm.)

Randbemerkung:
Nach einer weiteren Trainingseinheit mit einigen Touristenführerkollegen im Schloß Drottningholm stellt sich eine leichte Antihaltung zu Schlössern ein.

Feind zieht mit?

2011/04/14 Stockholm Södermalm (Monteliusvägen) - Angriff?
2011/04/14 Stockholm Södermalm (Monteliusvägen) – Angriff?

Eigentlich ist diesem Bild nichts mehr hinzuzufügen. Rein gar nichts. Irgendwie hatte ich die leise Hoffnung, >>> das Möwenproblem, welches sich ja sechs Jahre lang in Falun zutrug (ich erinnere mich an diverse Scheinangriffe dieser Vogelart, zuweilen mehr Angriff als Schein), sei mit meinem Umzug nach Stockholm gelöst. Auch wenn man annehmen sollte, in der Nähe der Ostsee sei mit ihnen einfach zu rechnen, so hatte ich aus mir nicht weiter nachvollziehbaren Gründen die fixe Idee, zumindest in der Innenstadt hätte man Ruhe vor ihnen. Nun denn, ich gebe mich geschlagen. Sollen sie doch. Wenn es mitten in der Stadt sein muß, bitte schön. Ich als Vogel würde wohl eine Vogel kriegen und diesen auch abschießen, müßte ich zwischen Zug, U-Bahn und Autos mein Leben verbringen, allerdings kann ich es diesen verfressen Dingern nicht verdenken, daß die Nähe zum Menschen auch Vorteile bringt. Denn genauso wie der Berliner scheint auch der Stockholmer nach einem kleinem Imbiß die Reste einfach in die Luft zu werfen, und siehe, man muß sich diese ja nur schnappen. Und ja, auch in Stockholm (genauso wie in Falun) gibt es Menschen, die meinen, die armen Möwen würden nicht genug zu fressen bekommen, man haut ihnen eben alles vor den Schnabel. Wie kann man da bitte noch davon ausgehen, eine Möwe würde sich mit ihrem Nachwuchs in Sthml nicht wohlfühlen?

2011/04/14 Stockholm Södermalm (Monteliusvägen) - Anstarren. Mit Nachwuchs.
2011/04/14 Stockholm Södermalm (Monteliusvägen) – Anstarren. Mit Nachwuchs.

Und sonst? Tja, sonst der alltägliche Wahnsinn. Wir hätten da den Zusammenbruch des S-Bahn-Verkehres nach einem kleinen Sturm, zwei Tage lang ging hier fast nichts mehr. Dann wird einem die Frühlingsluft im wahrsten Sinne des Wortes verbröselt, denn trotz dessen, daß es keinen Schnee mehr gibt (und wir wahrscheinlich bis November vor ihm sicher sind), fahren hier noch viele Autos mit Winterreifen herum, die mit Spikes ausgestattet sind, ein großes Halleluja auf Stockhoms Straßen, die sich dadurch in ihre Einzelteile auflösen, und auf die wunderbare Luftqualität …

Nun gut, auf der anderen Seite habe ich nach einer anstrengenden Woche einen Platz auserkoren, den ich wohl in Zukunft intensiv nutzen werde, um verwundert in die Welt gucken zu können, nämlich den Monteliusvägen auf Södermalm, der eine wunderbare Aussicht auf Gamla Stan, Stockholms Zentrum und Kungsholmen erlaubt.

2011/04/14 Stockholm Södermalm (Monteliusvägen) - Stockholm Innenstadt.
2011/04/14 Stockholm Södermalm (Monteliusvägen) – Blick auf Stockholm.
Links: Kungsholmen mit Stadshuset.
Mitte/rechts: Stockholm Zentrum und Riddarholmen.

Und wenn einem die Arbeit zu bunt wird und in den Kopfe steigt, schaut man einfach sehenden Auges dem Untergang zu, und zwar so richtig. Das hilft!

2011/04/14 Stockholm Södermalm (Monteliusvägen) - Blick Richtung Västerbron.
2011/04/14 Stockholm Södermalm (Monteliusvägen) – Blick Richtung Västerbron.

So hat man also im Moment keine anderen Sorgen in Sthml und genießt, wenn man sich nicht mit Möwen und dem Job beschäftigt, den aufziehenden Frühling. Und fürs Erste reicht es dann auch.

Abgekupfert?

Die neue Heimat gilt es zu erforschen, denn Stockholm besteht ja nun nicht nur aus Kirchen, Altstadt und Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt gehesen haben muß. Allerdings hat mich bei meinem Rundgang eine Ecke leicht irritiert, Architektur und die schiere Existenz des Gebäudes kamen einem bekannt vor, obschon ich mich nicht in Berlin Marzahn oder Jena Lobeda aufhielt:

2011/04/06 Stockholm Södermalm - Eine Platte wie sie im Buche steht.
2011/04/06 Stockholm Södermalm – Eine Platte, wie sie im Buche steht.

Es stellt sich nun also die Frage, wer hier von wem was abgekupfert hat, genauso sah doch die gute alte Platte in der DDR aus, wenn sie taufrisch war, nachdem also die Baubrigaden abgezogen sind. Tja, ich kann nun nicht beurteilen, wer sich vom wem inspirieren lassen hat, aber siehe da, die Platte wurde nicht nur im Ostblock auf die Wiese gestellt.

Nun denn, eine Ecke hier auf Södermalm, das Gros der Häuser auf der größten Insel Stockholms (ja, ich bin offiziell ein Inselbewohner, zwischen Ostsee und Märlaren) sind aus dem 18. bzw 19. Jahrhundert, man hat es mit den Plattenbauten nicht ganz so übertrieben.

2011/04/06 Stockholm Södermalm - Bergauf in der Bastugatan.
2011/04/06 Stockholm Södermalm – Bergauf in der Bastugatan.

2011/04/06 Stockholm Södermalm - Bergab in der Bastugatan.
2011/04/06 Stockholm Södermalm – Bergab in der Bastugatan.

Wer sich nun fragt, wo genau eigentlich Södermalm liegt, dem kann ich sagen: eine Station vom Hauptbahnhof mit dem Pendeln oder drei mit der Tunnelbana.


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Und recht luftig lebt es sich hier, teilweise ist Söder 54 m hoch, man kann an ausgewählten Ecken und Enden dieser Insel einen fantastischen Ausblick auf den Rest von Stockholm genießen. Und als Bonus, ganz umsonst, kann ich auch noch einer anderen Leidenschaft frönen …

2011/04/06 Stockholm Södermalm - Schüsselchen im Anflug auf Bromma.
2011/04/06 Stockholm Södermalm – Schüsselchen im Anflug auf Bromma.

Im Moment lebe ich nämlich in der direkten Einflugsschneise vom Flughafen Stockholm Bromma. Ich gebe aber zu, der morgendliche Berufsverkehr in der Luft kann einem zuweilen leicht auf die Ohren gehen, vor allem dann, wenn man eigentlich mal etwas länger als bis sechs schlafen darf. Aber da der Wind ja auch mal ab und zu dreht, landen sie eben nicht ausschließlich, sondern steigen dann auf in die hohen Lüfte und sind dabei etwas weniger störend. So, ich steige nun auch, aber nicht in hohe Lüfte, sondern eher in die Küche, von Luft allein überlebt der menschliche Körper ja nicht!