Der Anfang vom Ende … II.

Auch wenn es hier in den letzten Tagen recht mau mit Informationen aussah, man lebt noch – gut sogar. Svärdsjö stand in der letzten Woche auf der Tagesordnung, inklusive der Diskussion, wie denn nun ein Deutscher aussieht, ist er denn sauer. Ich kann vermelden, ich weiß es nicht. Meine Wenigkeit war just in diesem Moment völlig guter Laune, mitten im Klassenraum, ich habe einfach eine Karikatur von Westerwelle zur Hilfe genommen. Und das alles im Deutschunterricht …

Wie auch immer, eben im Zug nach Falun sitzend, nach einem Wochenende in der Hauptstadt, wir hatten unverhältnismäßig viel Sonne [erreichen allerdings kaum Temperaturen jenseits des Minuszeichens vor der Null], kann ich kurz und knapp vermelden: Der Anfang vom Ende fällt dann doch recht kurz aus. Am heutigen Tage einen Arbeitsvertrag in STHML unterschrieben, am 20. dieses Monats geht es los, großer Umzug ein Wochenende später. Und dann war es das mit Falun. Irgendwie ein komisches Gefühl … ich vermisse die Schanze jetzt schon.

Alles weitere später.

Der Anfang vom Ende.

Ich habe am heutigen Tage mein Zimmer in diesem Heime, Britsen [was auf Deutsch die Pritsche oder einfach nur Liege meint] genannt, hochoffiziell gekündigt, zum 31. März dieses Jahres. Damit geht eine Ära ihrem Ende entgegen, Falun wird um einen Renke ärmer. Im Moment bin ich mir noch nicht so recht im Klaren darüber, wie Falun oder meine Wenigkeit ohne die gegenseitige Wechselwirkung auskommen soll, allerdings werde ich zu gegebener Zeit sicherlich an dieser Stelle darüber reflektieren. Man muß aber auf der anderen Seite auch den Mut haben, neue Wechselwirkungen einzugehen, ob das nun eine Stadt oder Menschen betrifft – der berühmte Sprung ins kalte Wasser, von mir ja auch liebevoll und immer wieder „das Hüppen“ genannt. So wird es sich also zutragen, daß meine Wenigkeit nach Stockholm „hüppt“, um dort beruflich vorwärts zu kommen. Ein wesentlicher Vorteil des Wohnens in Sthml ist sicher auch der Umstand [hier und da wird man sicher gleich mit den Augen rollen], daß Arlanda gleich um die Ecke liegt … man kommt dann einfach noch schneller zum Flieger, was sicher auch zum Vorteil für den einen oder anderen Leser meines Blogs ist.

Tja, nun ist es also raus. Renke wird wieder eine Großstadtpflanze (nach schwed. Maßstäben) und auch noch Einwohner von Skandinaviens größter Stadt. Um einen halbwegs guten Start zu produzieren, wird man am Montag ein Vorstellungsgespräch wahrnehmen, es wäre also an dieser Stelle sicherlich hilfreich, einfach feste die Daumen zu drücken. Bevor ich aber wieder auf Schwedisch erklären muß, wie ich eigentlich Lehrer wurde und warum ich überhaupt ein solcher werden wollte [diejenigen, dich mich gut kennen, sprechen sicherlich immer noch von einem Riesenunfall], wie ich mir demokratische Erziehung in der Schule vorstelle und warum nun ausgerechnet ein Deutscher Deutschlehrer an einer schwedischen Schule sein sollte, geht es am Donnerstag und Freitag wieder nach Svärdsjö (Stichwort: Busfahren), Vertretungsunterricht. Und dann wäre da auch schon wieder das Wochenende …

So sieht also der Anfang vom Ende aus, bisher eigentlich recht unspektakulär, allerdings ahne ich für die letzte Märzwoche schon schlimmes. Sehr schlimmes.

Nebenbei Sthml.

Bevor ich nun wieder mutig und voller Elan den Zug in Richtung Dalarna besteige, nachdem ich den Wochenanfang bis um elf Uhr im Bett verbracht habe, läßt sich feststellen, daß, auch wenn sich schon frühlingshaftes Wetter von hinten durch die kalte Küche anschlich, sich der Winter wacker hält. Dieses wird, wie allgemein bekannt, ja von mir hoch eingeschätzt, zumal er in dieser Saison leicht instabil war. Tonnen von Schnee im November und Dezember, tote Hose dann im Januar. Mit den üblichen Nebeneffekten – der Schnee gibt all die kleinen Sünden der vergangenen Monate frei, und helle Kleidung sollte man beim täglichen Kampfe durch die reißenden Schmelzabwässer nicht am edlen Körper tragen. In Dalarna setzte dann am Freitag auch wieder die himmlische Schneekanone ein, hier in Sthml. allerdings kam sie nicht mehr recht zum Einsatz, leicht tropische Temperaturen über null verhinderten dies. Dennoch, kalt sind die Nächte, kalt die Tage bei stürmischen Winden. Aber bekanntlich schreckt mich Wetter nicht ab, und auch den Anto nicht, so daß man hier und da den einen oder anderen Spaziergang in Angriff nahm, auch wenn kalte Ohren für Unbehagen sorgten, das passiert ohne Mütze an den Wässerchen der Hauptstadt. Wie auch immer, der eine reist nun am Nachmittag gen Norden, der andere gen Süden, völlig entgegengesetzte Reisewege: Falun ↔ Mailand. Bis zum nächsten mal in der Hauptstadt, sicherlich in Bälde.

Frohes Schaffen in der neuen Woche!

2011/02/06 Stockholm - Waldemarsudde. Abend mit Eis.
2011/02/06 Stockholm – Waldemarsudde. Abend mit Eis.

2011/02/06 Stockholm - Waldemarsudde. Und Schiffchen.
2011/02/06 Stockholm – Waldemarsudde. Und Schiffchen.

2011/02/06 Stockholm - Waldemarsudde. [fast] Symbiose.
2011/02/06 Stockholm – Waldemarsudde. [fast] Symbiose.