BILD meint: nr. 8

Neuer Prozess wegen irrem Jugendstrafrecht [Überschrift]*

Irrsinn Jugendstrafrecht [Titel]*

[…] IRRSINN JUGENDSTRAFRECHT! [Absatzüberschrift]*

>>> meint der Autor Oliver Löhr in seinem Artikel auf bild.de vom 2. September 2008 (zuletzt abgerufen: 2008/09/02)

* Ergänzung durch den Verfasser

Renke stellt fest:

Herr Löhr muß ja mächtig durcheinander gewesen sein, als er einen Artikel verfaßte, in dem er ein Gesetz eines freiheitlichen Rechtsstaates gleich dreimal mit dem Wort IRRE und seinen Nebenformen betiteln muß. Denn, lieber Herr Löhr, mal davon abgesehen, daß die Pressefreiheit im Zusammenspiel mit der generellen >>> BILD-Berichterstattung hier und da als seltsam einzustufen ist, jedoch keiner auf die Idee käme, solche als irre zu deklarieren, muß ich mich doch fragen, ob Ihnen nicht die hauseigenen Leitsätze bekannt sind, welche die Axel-Springer-AG, unter deren Dach die BILD erstellt und publiziert wird, aufgestellt hat und als erste und letzte Instanz der journalistischen Arbeit ansieht bzw. zumindest solche als diese nach außen transportiert:

Das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland …

>>> Punkt 1 der Unternehmensgrundsätze der Axel-Springer-AG (zuletzt abgerufen: 2009/09/03)

Und als reichte dies noch nicht, legt der werte Herr Franz Josef Wagner mit einer Ode an das Grundgesetz nach, welches den deutschen freiheitlichen Rechtsstaat definiert, und meint ganz umunwunden:

Ich liebe unser Grundgesetz.

>>> Post von Wagner auf bild.de vom 3. September 2008 (zuletzt abegerufen: 2008/09/03)

Also, Herr Löhr, meine Empfehlungen, ehe sie ganz irre werden und als solcher, also als Irrer, draußen ankommen:

  1. Ein bißchen Staatsbürgerkunde für Sie, damit Sie verstehen, daß Gesetze einer Ausführung bedürfen, die genau geregelt ist und notfalls einer Wiederholung bedarf, wenn sie nicht nach den Vorschriften betrieben wurde.
  2. Eine interne Unternehmungsschulung für Sie bei der Axel-Springer-AG, damit Sie verstehen, daß ein als irres betiteltes Gesetz den freiheitlichen Rechtsstaat unterminiert, was Ihr Arbeitgeber ja nun nachweislich ganz und gar nicht anstrebt.
  3. Ein Treffen mit Hern Wagner für Sie, damit sie genauso eine Liebe für das Grundgesetz und die  damit einhergehenden Rechtsvorschriften entwickeln können, wie das der Franz Josef pathetisch vorgemacht hat.

Freilich kann man sich erstaunt zeigen, daß ein Formfehler eines Gerichtes, vor allem in solch einem schlimmen Fall, für einen neuen Prozeß sorgt. Jedoch obliegt es dem Richter, die Inhalte auszuführen. Ein solches als irre zu bezeichnen, weil die Prozeßteilnehmer versagt haben, scheint mir mehr als unangemessen und zeigt zudem wieder einmal mehr und erneut: Bei der BILD hat man einfach nichts im Stübchen, in dem da oben!

2 Gedanken zu „BILD meint: nr. 8“

  1. Ach, das kaufe ich ihm erst ab, wenn er mir das selber schwarz auf weiß vorlegt, am besten wäre natürlich eine Korrektur seines Artikels, nicht wahr. Aber darauf wird man wohl lange warten können, und so lange werde ich, wie gewöhnlich, kein Mitleid mit den GeBILDeten der BILD haben, im Gegenteil, im Gegenteil. Da wird von mir aus noch viel schlimmeres zu erwarten sein, in Arbeit ist es. 😈

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  2. Ich bin ja immer wieder fasziniert, was unser Renke so alles weiß. Sogar die Statuten des Axel-Springer-Verlages hat er studiert und belehrt nun einen armen unter Zeit- und Erfolgsdruck stehenden Journalisten der Bildzeitung. Bitte zeige doch etwas Verständnis mit unseren Mitmenschen, vor allem den Wenigen die noch einer Berufsausübung nachgehen. Sei nachgiebiger. Sicher hat der Herr Löhr das nicht so gemeint. Manche Dinge muss man überspitzen, damit das gemeine ungebildete Volk es auch versteht. Ich bin überzeugt davon, dass ein Journalist der Bildzeitung sich dem Grundgestz verpflichtet sieht und niemals die freiheitlich- demakratische Grundordnung unterwandern will.
    🙂

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