Gesprengt! Gesprengt! Nr. 18

Verehrtes Publikum, ich darf nun wieder mal meine Userzahlen offenlegen, diesmal für den Monat September:

  • Besuche: 780
  • Seitenaufrufe: 1.410
  • durchschnittl. Verweildauer: 1 Minute und 3 Sekunden

Ja, die Leute trauen sich wieder, wenn auch nur sehr schüchtern und selten, aber erstmals verzeichnet die Statistik die Ankunft von fünf unterschiedlichen Suchmaschinen. Zwar ist google ungeschlagen mit über 369 Anfragen auf Platz eins, sehr sicher sogar, aber yahoo und Co. scheinen in Mode zu kommen, auch wenn die restlichen vier Suchmaschinen insgesamt nur 12 Anfragen ausweisen, aber immerhin, der Anfang ist gemacht.

Trotzdem scheint google seine Tentankel auch bei mir zu manifestieren, erstmals sind Besucher mit dem google-Browser chrome zu verzeichnen, was den Platzhirsch Firefox aber nicht wirklich ficht. Dieser scheint weiterhin der beliebteste Browser meiner Leser zu sein, gefolgt vom Internet Explorer und Opera.

Sehenswert sind auch wieder die Suchbegriffe, mit denen man hier einläuft:

  • vodka schnee
  • 26 september 2008 klare nacht
  • bester breuler berlin
  • erörterung ikea möbel
  • gewitter in templin wann august 2008
  • kein kabelempfang niebüll
  • novemberwetter auf föhr
  • rbb fahrplanauskunft bus 184
  • tyskland warum heißt deutschland so in schweden
  • wann schneit es 2009
  • wo ich mal hin will?

Also was ich definitiv für das Internet meinen kann: Die Menschen vertrauen diesem zu viel, und vor allem erwarten sie unmögliches. Durch die Bank weg wird immer wieder nach dem Wetter in der Zukunft gefragt, und wo soll es denn herkommen, das Wetter der Zukunft, wenn selbst die Meteorologie gerade mal sicher eine Woche vorwärts gucken kann? Wie soll also das Internet das Wetter auf Föhr im November bestimmen können, wenn der Deutsche Wetterdienst einen Schreikrampft kriegte, riefe ich heute und jetzt an, um eine sichere Prognose für das Novemberwetter einzufordern. Seltsam. Da erübrigt sich auch die Anfrage, wann es denn 2009 schneien wird. Eingedenk der Klimakatastrophe sollte man das Internet vielleicht fragen, ob es überhaupt jemals wieder schneien wird. Für mich weiterhin faszinierend ist die Art und Weise der Suchanfragen. Warum man im Zusammenhang mit dem Fahrplan einer bestimmten Berliner Buslinie den Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) sucht, ist mir leicht schleierhaft. Wäre es nicht einfacher, die Seiten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zu besuchen? Oder die Frage nach der Erörterung der Möbel bei IKEA – was genau soll damit eigentlich erreicht werden? Ebenso die Frage, warum Deutschland Tyskland im Schwedischen so heißt. Eine viel zu lange Suchanfrage, zu ungenau und vor allem: Suchmaschinen gehen nicht nach Sätzen! Google und Co. mögen zwar vieles wissen, aber an dieses Wissen kommt man nur durch präzise Suchanfragen heran, ellenlange Sätze helfen dabei kaum. Ganz übel wird es, wenn man dem Internet die Entscheidung überläßt, wohin man eigentlich will. Das wäre der erste Schritt hin zur völligen Aufgabe des eigenen Denkens, quasi die Abschaltung des Hirnes. Und die Socken zieht es einem aus, liest man den Broiler mit eu. Da hilft wohl nur ein Abendkurs in ostdeutschem Slang. Wobei, zur Rettung des Suchers, sollte ich nach Wörtern anderer Mundarten suchen, oha, es könnte ähnlich gefährlich werden. Zum Schluß, begeistert bin ich freilich über die Suchanfrage Vodka Schnee. Wieso? Na, kann sich vielleicht jemand >>> hieran erinnern? Wie nah doch Freud und Leid beisammen liegen, und wie ähnlich die Menschen doch immer wieder denken. Zwar nicht andauernd und überall, aber punktuell dann doch recht treffend. Da kann der Winter doch eigentlich kommen, oder?

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