China – Tag I und II.

Wie gerne hätte ich doch meinen Lesern noch ein schönes Weihnachtsfest gewünscht, die Anreise an Heiligabend von Stockholm nach Berlin gestaltete sich allerdings sehr aufregend, es war nämlich lange Zeit nicht klar, ob der Flieger überhaupt nach Stockholm aufbrechen würde, er kam mit seinem Hintern einfach nicht von Berlin weg. Da konnte auch intensive Hilfe aus dem hohen Norden Deutschlands nicht wirklich die Welt aus den Angeln heben, obschon das Ganze zweimal geübt wurde, denn in Berlin kam man am 25. anfangs auch nicht recht weg. So bin ich also viel zu spät in Berlin aufgeschlagen und nach nicht mal 19 Stunden weiter gen Frankfurt geflogen, um dann mit einem A380 nach Peking abzuheben, fast pünktlich möchte man meinen. Und entgegen aller Unkenrufe (und gemäß meiner Überzeugungen) lösten sich die Triebwerke des A380 weder auf noch flogen sie uns um die Ohren, einer Landung in Peking/Beijing stand nach 9 Stunden nichts im Wege:


2010/12/26 * Approach/Landing ZBAA/PEK/Beijing Capital International Airport * Lufthansa 720, A380-841, reg. D-AIMA * Arriving from EDDF/FRA/Frankfurt.

Nun kann man sich wahrscheinlich denken, daß ich am ersten Tag rein gar nichts mehr gemacht habe … war einfach nicht drin. Neun Stunden im Flieger, morgens obschon es eigentlich abends war, der Körper hat da einfach, natürlich ohne meine Genehmigung, abgeschaltet. Zwar habe ich auf der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt noch den IKEA und die METRO erblickt und registriert, auf Grund meines Zustandes konnte mich jedoch nichts mehr aus der Reserve locken. Zwar ist man meinerseits noch leicht irritiert darüber, daß die Rolltreppen und Laufbänder einem vorschreiben wollen, daß man die Hände gefälligst auf dem Geländer zu behalten hat, man möge sich also festhalten, fahrende Busse ermahnen einen mittels Lautsprecher zur Vorsicht und die U-Bahn quatscht anscheinend mit sich selbst [vermute ich nun als ein Mensch, der die chinesische Sprache nicht versteht]. Aber das alles hat mich nicht vom Schlafen abgehalten, ich habe den ersten Tag einfach liegend verbracht.

Tag Nr. zwei hingegen wurde zur Erkundung der näheren Umgebung genutzt. Zunächst hat mir das Verkehrschaos hier in der chinesischen Haupstadt den Rest gegeben. Grüne Ampeln für Fußgänger meint hier nämlich nicht, daß man vor Abbiegern sicher ist, die nähern sich von allen Richtungen und nehmen nicht mal dem Grunde nach Rücksicht. Der Begriff fahrradfahrende Rowdys bekommt hier in Peking übrigens eine völlig neue Bedeutung. Sie sind einfach nur überall und immer um einen herum … als Fußgänger hat man hier einfach verloren. Das gilt übrigens auch für diejenigen, die Probleme mit ihrem Atmungssystem haben, die Luft in Peking ist, gelinde ausgedrückt, einfach nur schlecht, und wahrscheinlich nicht unbedingt förderlich für die Gesundheit. Da hilft nur Meerwasserspray, um der Nase Rettung beikommen zu lassen, und viel Lippenbalsam, um ein „Abkratzen“ dieser zu verhindern. Was soll man sonst machen? Den ganzen Tag im Zimmer zu hocken, auch wenn ich vorbildlich von Schwester Steffi versorgt werde, kommt nicht in Frage! So wurde ich dann heute ordnungsgemäß bei der Polizei angemeldet [die Sprache ist mir immer noch unheimlich!] und schlenderte dann in Richtung Verbotene Stadt, Beihai-Park und zuletzt am Qian Hai und am Hou Hai entlang [innerstädtische Seen]. Dort an den Seen habe ich übrigens interessante Vehikel entdeckt, die hier zur Fortbewegung genutzt werden … auf dem Eis. Es versteht sich von selbst, daß ich diese unbedingt noch ausprobieren muß, bevor alles wieder zu Ende ist.

Einem Kulturschock kam die Suche nach Fleisch im örtlichen Wumart gleich. Ich befürchte, ich werde, so wie heute, erstmal westliche Ketten zur Nahrungsaufnahme besuchen, da hätten wir ja den berühmt-berüchtigten McDonald’s, mein Magen ist einfach noch nicht soweit. Ich habe aber schon vor, die lokale Küche auszuprobieren, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, und mein Magen benimmt sich im Moment wie eine solche.

Nun denn, das Abenteuer China hat also begonnen, und auch wenn ich im Moment das eine oder andere vermisse, und dem Umstand, daß man hier alles aus den Nasennebenhöhlen rausholt [aber auch wirklich alles] und lautstark auf die Straße befördert, nicht wirklich was abgewinnen kann, ist der erste Eindruck sozusagen von chic bis faszierend. Lassen wir uns überraschen.

PS. Die Sicht der Dinge meiner Schwester befinden sich >>> hier.

PPS. Ein paar erste Eindrücke, es sind wirklich nur Eindrücke, kommen nun hier:

2010/12/27 Peking - Verbotene Stadt ... mit Renke
2010/12/27 Peking – Verbotene Stadt … mit Renke. Ja, ich bin noch müde, es ist kalt und die Mütze ist aus Schweden.

2010/12/27 Peking - Beihai-Park. Es wird dunkel, über dem Eis.
2010/12/27 Peking – Beihai-Park. Es wird dunkel, über dem Eis.

2010/12/27 Peking - Jingshan-Park. Gegensätze | alt und neu.
2010/12/27 Peking – Jingshan-Park. Gegensätze | alt und neu.

2010/12/27 Peking - Qian Hai. Ein Stuhl, ein Stück Eisen ...
2010/12/27 Peking – Qian Hai. Ein Stuhl, ein Stück Eisen … und schon kann es losgehen! Ich will das haben …

2010/12/27 Peking - Qian Hai. Aus der Kollektion
2010/12/27 Peking – Qian Hai. Aus der Kollektion „Muttis alte Möbel“?

2010/12/27 Peking - Qian Hai. Kommentarlos.
2010/12/27 Peking – Qian Hai. Kommentarlos. Seltsam, eben alles.

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