Wieder auf Deck!

So ist es, Renke ist wieder auf Deck. Nachdem sich am Montag der Kopf gen China gesprengt hatte, und am Dienstag der Magen dann fröhlich einstimmte, konnte nur noch im Bettliegen und eine strikte Diät für Ruhe sorgen, so daß ich heute wieder qicklebendig durch die Gegend gewatschelt bin.

Allerdings soll das nun nicht heißen, ich wäre faul gewesen, ganz und gar nicht. Am Dienstag habe (nicht nur ich) brav meiner Schwester zum Geburtstag gratuliert, was gar nicht so einfach war. Unter Einsatz aller mir zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel war dann aber letzten Endes eine Verbindung mit Berlin hergestellt, ganz ohne Hilfe des Fräuleins vom Amt, so daß ich doch noch persönlich meine Wünsche vortragen durfte.

Mittwoch habe ich dann zwar den lieben langen Tag im Bett verbracht, mich jedoch mit Christa Wolf und ihrem Buch „Medea – Stimmen“ beschäftigt, galt es doch, abends ein Onlineseminar zu diesem Werk zu bestreiten. Ach, aber was soll ich sagen. Ich bin verwirrt, ganz konfus ist das mit Medea, mit Kolchis als Sinnbild der DDR und der Kolchose, mit Korinth als das gelobte Land ergo die BRD. Gar unheimlich, wenn man an die Umschreibung der griechischen Mythologie denkt, die Frau Wolf vornimmt. Stellt sie Medea doch als Sündenbock dar, die in dem Buch nicht ihre Kinder umbringt um Jason zu schaden, die nicht Glauke in Flammen aufgehen läßt als Rache dafür, daß ihr geliebter Jason diese zu Frau nimmt damit er König werden kann. Nein, entgegen der Sage wird sie als Sündenbock der gesellschaftlichen Bedürfnisse und Schranken dargestellt, läßt so gar nicht ihre starken Seiten fallen um dem Untergang (die Vertreibung aus Korinth) zu entgehen – ist hochmütig und verblendet – und so zum Ende vielleicht keine starke Frau mehr!?! Ach, ich weiß es nicht. Profan ausgedrückt: sie ist ein bißchen verpeilt. Meiner Ansicht nach. Nicht weil sie ihren Werten treu bleibt, die sie aus Kolchis mitbrachte, nicht weil sie einfach nur SIE sein wollte, sondern weil sie es eigentlich schon fast erbittet, daß die gesellschaftliche Abstrafung sie ereilt. Herrje – man sieht, nicht einfach, und auch noch nicht abgeschlossen, da wird noch mal eine Nachbearbeitung staffinden, mit welcher ich Sie, meine Damen und Herren, nicht weiter belasten will. Allerdings, die sei mir erlaubt, daß ich äußere: mir grault es vor „Kassandra“, das nächste fällige Werk in meinem Kurse zur Literatur.

Aber da muß man(n) durch, will man seinen D-Kurs schaffen. Nichtsdestotrotz habe ich mich dann heute vormittag brav und artig zur Uni begeben, was sich erneut als Abenteuer herausstellte. Der Schnee in Falun hat sich daherhaft eingenistet, nun geht es also anscheinend wirklich los mit dem Winter, was einigen von meinen Lesern ganz und gar nicht gefällt, so weiß ich aus sicherer Quelle, das meine Wenigkeit aber so herrlich schön findet, wenn im Sonnenlichte der Schnee funkelt und alles nur noch weiß ist. Jedoch, so stellte ich dann fest, hintertückisch ist der Winter schon, schickte er den Schnee. Denn leider sieht man durch eine Schneedecke die glatten Stellen nicht – sie schreien einen ja nicht an. So hatte ich arge Schwierigkeiten den Weg zur Uni zu erklimmen, geht es doch immer bergauf. Es ergab sich deshalb, daß verschiedene Turnübungen und Verrenkungen notwendig waren, um sich auf den Beinen zu halten und nicht in einen freien Fall zu geraten. Will sagen, ich bin noch nicht synchron mit meiner Außenwelt, normalerweise habe ich im Winter eine andere Lauftechnik um nicht in Fall zu geraten. Sie ist aber noch nicht da – noch nicht. Zudem muß man wieder „Reisezeitverlängerungen“ einplanen, einfach so hochhasten geht nicht, bis zu 10 min. sollte man schon einrechnen, und das bei einem Chaoten wie mir. Wie heißt es so schön: The same procedure as every year – ich werde das schaffen.

So, und jetzt steht mal wieder das Lernen an, für die Englischprüfung morgen – was schwierig ist, denn dunkelt es schon wieder mächtig, auch in diesem Punkt muß der Herr Braun noch an seiner Synchronisation arbeiten, damit er nicht schon nachmittags um vier niederliegt und aus dem Schlafen nicht mehr herauskommt. Aber durch den Genuß einer erneuten Tasse Kaffee sollte dies kein Problem sein. Und damit er nun produktiv sein kann, ist hier Schluß – slut – finito. Anbei noch ein paar Impressionen meiner Wanderung gen Högskolan, und ich verbleibe mit freundlichen Grüßen an die Außenwelt!

8/11/2007 - på väg till högskolan (Falun), 1

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5 Gedanken zu „Wieder auf Deck!“

  1. Erna, danke für das Daumendrücken 😆 Und was Schweden angeht, wir haben hier in Falun durchaus mal mehrere Tage, bei denen das Thermometer morgens sich mal gerade so auf -30°C hochschaufelt. Das tiefste was ich bisher erlebt habe waren -36°C. Ohhhh, und wenn man dann in die Uni muß – das macht kein Spaß!!! Wirklich nicht 😯 Aber sonst, ja, ist das in Schweden im Winter einfach nur ne Wucht, wenn man Urlaub macht!!!

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  2. Schön, dass es Dir wieder gut geht. 😀 Für die Englischprüfung drücke ich dann mal alle meine 2 Daumen und wünsche toi toi toi.

    Die Bilder sind Klasse, so gefällt mir das (im Urlaub) auch: kalt, Sonne und Schnee (ruhig noch etwas mehr).
    Ich habe das auch schon in Südschweden erlebt. -23°C, hellblauer Himmel und Schnee bis zu den Knien. Dazu ein Häuschen mit Sauna mitten im Wald, der nächste Nachbar 800m weg. Einfach herrlich. Ich glaube, ich muss auch mal wieder im Winter nach Schweden fahren. 😆

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  3. Tolle Winterbilder Renke!

    Und so schöner Schnee, den wünsche ich mir für hier auch. Na, versprochen wurde er uns ja schon. 😉

    Fein, daß es dir gesundheitlich wieder besser geht, kommt bestimmt von der kalten Winterluft.

    Schönen Gruß

    Antwort von Renke (10/11/2007, kl 4.54)
    Fritz, es war nicht der abgestürzte Blog – es war der Spamfilter (er hat etwas scharf auf Deinen Provider reagiert), der Dich da rausgefischt hat, was ich nicht gleich mitbekommen habe. Deswegen ein Sorry und einen Dank für Deinen Kommentar!

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  4. Naja, die knackige Kälte läßt sich ja noch auf sich warten – es pendelt hier immer um den Gefrierpunkt. Aber Euer Wetter will ich nicht haben – hört sich scheußlich an 😯 Und lernen muß sein – dit soll doch morgen endlich klappen! Viele Grüße!

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  5. Hallo, schön, dass es Dir wieder besser geht.

    Die Fotos zeigen eine sehr schöne Winterlandschaft. Das gefällt mir am besten: knackige Kälte mit Sonne. Stattdessen hier Niesel, Regen, Nebel, ab und zu Sonne, aber meist grau statt blau.

    Lern nicht zuuuuuu viel!

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