En jultomte, tack o god natt!

Ja, also so langsam wird es spannend hier in der Ausbildung zum Vollblutpädagogen – so richtig spannend. Nachdem ich nämlich von morgens um vier bis neun an ein paar schriftlichen Sachen saß, die einfach mal wegen meines Aufenhaltes in Berlin anstanden, und ich mich irgendwie irgendwann in die Uni schleppte, erfuhr ich bei der Studiengruppe das heutige Thema: UMWELTERZIEHUNG.

Nun will ich mich selber gar nicht aufregen, alleine die ganzen Flüge, herrje, als Umweltschützer würde ich nicht durchgehen. Obschon ich brav meinen Müll sortiere, den ÖPNV mehr als ausgiebig nutze und nur selten das Auto zum Briefkasten nehme. Aber ja, das mache ich alles mit meinen Flügen wieder platt.

Und daß Umweltschutz auch Bestandteil in der schulischen Ausbildung der nachrückenden Eliteschüler sein soll, darüber will ich gar nicht diskutieren. Nur zieht es mir langsam die Schuhe aus, daß ich als zukünftiger Fremdsprachenlehrer dies auch noch in meinem Unterricht einbauen soll. Ich hätte schließlich hierfür eine Wahnsinnsverantwortung. Nun überlege ich schon den ganzen Tag, wie ich das z.B. im Deutschunterricht tun sollte. Vielleicht einfach einen deutschen Artikel über den Kohleabbau von Vattenfall in der Lausitz??? Tse, und dies, obwohl doch die Schweden immer meinen, sie seien in Sachen Umweltschutz die Besten. Naja, daß Vattenfall eben anders kann, wissen hier aber die wenigsten.  Oder vielleicht Fachtexte über die AKWs Krümmel und Brunsbüttel – Reaktorsicherheit, made by Vattenfall??? Solche werden sicher das Umweltverständnis der Schüler erwecken, genau dann, wenn ich mit ihnen Genetiv und Akkusativ durchnehme.

Mein Hinweis, es könnte vielleicht sinnvoller sein, Umwelt als ein eigenes Fach einzurichten, wurde kollektiv abgelehnt, mit Ausnahme eines Deutschschweden, der wacker an meiner Seite kämpft. Beide sind wir nämlich der Meinung, daß da Birnen mit Flugzeugen gemischt werden, was per se nicht gutgehen kann. Es sieht komisch aus, es wird komisch riechen, und es wird nicht funktionieren. Schließlich kann man seine Kompetenzen nicht unbegrenzt erweitern. Meine ich. Er auch. Denn, was beinhaltet heute der Begriff, was nehmen wir da, Umweltschutz? Sicher, nicht immer mit dem Panzer zum Bierholen, und nicht mit der Concorde nach Rostock! Klar. Aber soll ich denen in Zukunft erklären, wie ich verhindere, daß ein See umkippt? Auf Deutsch? Eutrophierung? JA, laut den Schweden muß ich das können!!! Na, ich werde sie beim Wort nehmen und meine Ausbildungsleiterin an der Svärdsjöskolan damit nerven. Ob sie Umweltschutz in ihrem Deutsch- und Englischunterricht hat. Wehe, wenn dem nicht so ist, ich sprenge meinen Fachbereich in irgendeinen Lausitzer Tagebau! So so, Umweltschutz und Deutschunterricht als Fremdsprache,  alles klar – und morgen kommt der Weihnachtsmann!

Ich muß das erst mal verdauen. Auf was habe ich mich da nur eingelassen???

2 Gedanken zu „En jultomte, tack o god natt!“

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