Zu viel des Guten

Heute nun mußte auch Schweden, eigentlich wintererprobt und recht robust, vor den weißen Massen in die Knie gehen, was vor allem Bahnreisende schmerzlich zur Kenntnis nehmen durften, Verspätungen über 8 Stunden waren heute nicht die Ausnahme, wie z.B. im Bahnhof der Metropole Göteborg:

Ausriß Banverket.se --> Trafikinfo ankommande Göteborg
Ausriß >>> Banverket.se –  Trafikinfo ankommande tåg Göteborg (2010/02/20)

In Stockholm beliefen sich die Verspätungen auf immerhin rund drei bis fünf Stunden bei den Fernzügen, allerdings waren auch dort mehrere mit über sieben Stunden verspätet. Die Züge nach Falun kamen zwar ebenso nicht recht vorwärts, hielten allerdings ihre Verspätungen bei ca. drei Stunden noch in Grenzen.

Ausriß sl.se 2010/02/20
Ausriß www.sl.se 2010/02/20

Nicht wesentlich besser erging es dem Nahverkehr in der Hauptstadt. Stockholms U-Bahn (tunnelbana) und S-Bahn (pendeltåg) verkehrten teilweise mit über anderthalb Stunden Verspätung, teilweise wurde der Schienenverkehr ganz eingestellt, wobei die (Ersatzverkehr-) Busse angesichts der Schneemassen, die vom Himmel wehten, kaum besser vorankamen.

Auch die wenigen straßenbahnähnlichen Verkehre vor allem in die Vororte der Hauptstadt Schwedens wurden stundenlang gar nicht befahren, weil hauptsächlich Weichen zugefroren waren und die Technik den Schneemassen nichts mehr entgegensetzen konnte.  Rundum kann man also mitteilen, daß auch in Schweden deutsche Verhältnisse eingezogen sind, wir erinnern uns einfach der >>> Chaostage bei der Berliner S-Bahn oder des >>> ICE-Fiaskos bei der Deutschen Bahn.

Bedauerlichweise hat das Schneeunwetter auch zu zahlreichen Problemen geführt, so sind unter anderem mehrere Hallendächer in sich zusammengebrochen, was am gestrigen Tage einen Menschen in Südschweden das Leben kostete. Außerdem brach mancherorts die Stromversorgung zusammen.

In Falun hat das Unwetter bisher keine größeren Schäden angerichtet, auch wenn der Wind den Schnee inzwischen gefährlich hoch auftürmt und die Landschaft nur noch ein nicht enden wollendes Weiß ist, das jeglichen Kontrast aufsaugt und hinunterschluckt. Nach nunmehr 20 cm Neuschnee sollten wir bis Sonntag, solange soll es hier weiter schneien, die Rekordhöhe von einem Meter Schnee erreicht haben. Wird diese Marke nicht gerissen, bleibt uns das nächste Unwetter, welches aus Polen kommend in der Mitte kommender Woche wüten soll und laut >>> SMHI ein Potential für weitere 30 cm Neuschnee in sich birgt. Sicher allerdings ist noch nicht, wann genau es eintreffen wird, merken sollten wir es jedoch auf jeden Fall.

Ein paar Bilder vom Schneechaos in Schweden können >>> hier und >>> dort abgerufen werden, ich selbst bin gespannt, was das Tageslicht am morgigen Tage bei – 17°C bereit hält … es stürmt, kracht und rieselt nämlich weiterhin vor meinem Fenster.

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