Ein schwedisches Wort – nr. 23

en rollator/rullator

Das heute schwedische Wort ist nicht nur ein Begriff für ein Gehmobiliar, nein, es wurde auch noch gleich in Schweden erfunden, in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Gebraucht wird es inzwischen weltweit, so auch in Deutschland, allerdings gehen die Schweden, so zumindest meiner Beobachtung nach, weiteraus exzessiver in der Verwendung um als die Deutschen. Fährt man öffentliche Verkehrsmittel in Deutschland, z.B. Bus, so trifft man selten Menschen mit diesem Fortbewegungs-Unterstützungs-Apparat an. Hier in Schweden hingegen sollte man Benützer eines solchen immer in seine Reisezeit miteinberechnen – wenn die dann nämlich zu dritt oder gar viert an einer Bushaltestelle auftauchen, was sie grundsätzlich machen, dauert es Stunden, bis es weitergehen kann. Auch wenn solch ein Rollator, übrigens von att rulla = rollen abgeleitet, in freier Wildbahn durchaus praktisch und handlich ist, im Bus ist dieser ein Hindernis erster Klasse. Jedoch sind diese Rollatoren in Schweden so billig, daß sie sogar beim LIDL für nen Appel und nen Ei einem hinterher geschmissen werden, so daß ein solches Ding ab dem 50. Lebensjahr zur Grundausstattung eines jeden gehört. Und nun weiß sicher jeder, was gemeint ist:

ein Rollator (fahrbare Gehhilfe)
auch Mutti-Mercedes, Rentner-Ferrari, Pflasterporsche, AOK-Shopper, Hackenporsche genannt

Wer nun immer noch nicht weiß, was genau der Renke hier beschreibt, der gehe zu Wikipedia, dies kann hierzu Auskunft >>> geben. So wundert Euch also nicht, kommet ihr nach Schweden, hier wird der Rollator als reduntantes Verkehrsmittel benutzt.

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