(vorläufiger) Jahresabschluß!

Dies kann man zumindest für Falun konstatieren, welches ich heute früh hinter mich gelassen habe, leicht schweren Herzens, der Schnee in Massen mit dem Winde vom Himmel kam. Dennoch, der Dienstag und Mittwoch hatten es noch mal in sich. Zwar lief die Verteidigung am Dienstag ganz nach meinem Geschmack, es sind Formalien, die noch ausgebessert werden müssen, der Inhalt ist aber durch. Mittwoch hieß es dann um 7.45 Uhr arbeiten, um 14 Uhr war dann Fika in der Stadt, um 15 Uhr war man wieder zu Hause, um dann um achtzehn Uhr nochmals in der Stadt aufzuschlagen – die Essay-Gruppe Engelska C feierte ganz leicht den Abschluß der Plackerei, hin und wieder auch gern als EASY bezeichnet. Aber, es gelang mir am Mittwoch noch ein paar Schnappschüsse des Winters in Falun zu schießen, bevor es dann heute früh gen Arlanda ging:

2009/12/16 Falun - Högskolans Springbrunnen
2009/12/16 Falun – Högskolans Springbrunnen.

2009/12/16 Falun - Högskolans Springbrunnen
2009/12/16 Falun – Högskolans Springbrunnen, Rand.

2009/12/16 Falun - Kontraste.
2009/12/16 Falun – Kontraste.

2009/12/16 Falun/Järnvägsstation - Spuren im Schnee.
2009/12/16 Falun/Järnvägsstation – Spuren im Schnee.

So schön allerdings war dann das heutige Wetter nicht, ein Schneesturm über Schweden sorgte schon beim morgendlichen Gang zur Bushaltestelle für Unbehagen im Jackenkragen, der Schnee kam quer herunter. Der Zug hatte dann auf seiner Fahrt Richtung Stockholm arge Probleme, halbwegs vorwärts zu kommen, und ca. 60 km vor der Hauptstadt teilte der Lokführer mit, daß in der hiesigen Stadt selbst nichts mehr ginge und dies sich auch weit vor ihr bemerkbar machen würde. Der Schnee kam in Stockholm wohl mal wieder ganz unerwartet, ich nehme an, das Weiße ist völlig untypisch für Skandinaviens größte Stadt. Der Flughafen hatte dann auch mit den Macken des Wetters zu kämpfen, schlug sich aber weitaus souveräner als die Bahn, auch wenn ich meine Maschine bei der Landung nicht wirklich erkennen konnte, geschafft hat sie es aber trotzdem.

2009/12/17 ARN/Stockholm Arlanda Flygplats - sich selbst überlassen.
2009/12/17 ARN/Stockholm Arlanda Flygplats – sich selbst überlassen.

2009/12/17 ARN/Stockholm Arlanda Flygplats - Wo ist sie denn? [AB 8102 aus Berlin Tegel kommend]
2009/12/17 ARN/Stockholm Arlanda Flygplats – Wo ist sie denn? [AB 8102 aus Berlin Tegel kommend]

Und nach einem leichten Nachlassen des Schneefalls konnten wir mit leichter Verspätung losdüsen, gen Berlin. Baß erstaunt bin ich immer noch darüber, daß ich heute das erste Mal in den knapp fünf Jahren Fliegen zwischen Schweden und Deutschland die ganze Strecke hinüber Schnee unter mir hatte, von der Ostsee mal abgesehen. Sogar Berlin konnte mit Schneeflocken aufwarten, was eigentlich schon sehr ungewöhnlich ist, sollte es doch noch Weiße Weihnacht geben? Ich lasse mich da einfach überraschen. Jetzt allerdings ist erst einmal gemäßigtes Faulsein angesagt, ich glaube, ich habe es mir verdient, in Berlin. Daher schließe ich an dieser Stelle, nicht jedoch ohne meine berühmt berüchtigten Flugvideos, mit dem Hinweis, daß das Husten bei Landung ausdrücklich nicht von mir stammt. Ich sollte in Zukunft meine Nachbarn bitten, die Klappe zu halten … nicht wahr?


2009/12/17 * Take-off ESSA/ARN/Stockholm Arlanda, rwy 8 * Air Berlin 8103, B737-7Q8, reg. D-ABBW * Destination airport: EDDT/TXL/Berlin Tegel.


2009/12/17 * Approach/Landing EDDT/TXL/Berlin Tegel, rwy 26R * Air Berlin 8103, B737-7Q8, reg. D-ABBW * Arriving from ESSA/ARN/Stockholm Arlanda.

Äntligen vinter!

Ich möchte an dieser Stelle der Welt kundtun, daß mit erheblicher Verspätung, eigentlich ganz unverzeihlich, der Winter in Falun eingetroffen ist. Ich konnte heute nämlich nach meinem Dienst in der Bibliothek durch Schnee nach Hause watscheln. Und mit Schnee meine ich eine geschlossene Schneedecke, nicht so eine Funzelflocke, ganz klein, die beim Auftreffen auf die Erde vor lauter Aufregung dahinschmilzt. Es knackte und rumorte unter meinen Schuhen beim Durchqueren des Waldes, und alles liegt, im Abendlichte, unter einer Schneedecke. Widerlich schön, finde ich zumindest. Es wurde Zeit, einfach nur Zeit. Da ist es doch schon fast bedauerlich, aber nur fast, daß man am Donnerstag schon wieder das Abheben übt. Wie auch immer, ich werde die letzten zwei Tage hier nutzen, um ausgiebig meiner Lust für das Weiße zu frönen, und verbleibe einfach mit einem Gruß an die Welt da draußen! ENDLICH WINTER!

Schützende Mauern …

In den letzten drei Nächten hat sich einmal mehr bewiesen, daß man wirklich hinterfragen sollte, ob unser Studentenwohnheim wirklich Schutz bietet oder doch eher beschützt werden sollte. Die Kollateralschäden der hiesigen Weihnachtsfeiern im Keller und gewisser „After Partys“ nach der Dizze sind doch recht umfangreich ausgefallen, natürlich will es keiner gewesen sein. Auch nicht, wenn man live und in Farbe mehr oder weniger danebenstand, als ein Einkaufswagen morgens um acht mit voller Wucht in eine Zimmertür befördert wurde, die, freilich, den auftretenden Kräften nicht standhalten konnte und nun gewissermaßen das Innere des dahinterliegenden Zimmers freigibt. Das ist dann eben so. Genauso wie ein Fenster, logischerweise, nur wenig entgegen zu setzen hat, rammt man es mit einem anderen Einkaufskorb, war der erstere von Hemköp ist LIDL hier der Komplize. Da wirkt es doch recht pinnenschieterig, erwähnt man nun noch diverse Glasbrüche in den Küchen und abgerissene Plakate in den Fluren. Und die nächste Mieterhöhung kommt … ganz bestimmt.

Wenn dann mal nichts zum Meckern ansteht, wartet man hier in Falun weiterhin auf den Winter. Er nimmt zwar immer wieder Anlauf, hier und da mit einer kleinen Schneeflocke, des Nachts frieren sogar die Pfützen zu,  dennoch kann man es nur als Rumgurken bezeichnen. Hoffnung allerdings ist in Sicht! Am Donnerstag, just wenn einer meiner zum Bahnhof gelangen muß, morgens um halb sieben, zu Fuß natürlich, fällt das Thermometer angeblich auf frische minus 18 Grad herunter, davor soll endlich das Weiße vom Himmel schweben, in rauhen Mengen, sagt zumindest >>> SMHI. Wovon ich dann allerdings nicht allzu viel haben sollte, die Arbeit dies wohl verhindern wird. Aber, es wird sich wohl eine Möglichkeit ergeben, den Wintereinbruch auch visuell festzuhalten, man darf einfach nicht die Hoffnung verlieren.

In diesem Sinne, leicht meckernd, aber doch frohen Mutes, wünsche ich spontan ein schönes Wochenende!

Sieht schön aus!

2009/12/03 Falun - Eiskunst am Baume in Lugnet.
2009/12/03 Falun – Eiskunst am Baume in Lugnet.

Sieht man auch gern, muß ich anfügen, paßt herrlich in die Landschaft, erinnert aber doch daran, daß es kalt sein könnte. Was es dann heute früh nach einer Nacht mit sagenhaften -15°C bei immerhin noch -12°C auch war und dafür sorgte, daß meine Jeans mich wieder richtig anwiderte, als sie sich so kalt und steif um die Knie schlang. Ich hatte schon fast vergessen, wie sich dieses Gefühl, das widerliche eben, urplötzlich einstellt, verläßt man das warme Wohnheim. Auf alles war ich vorbereitet, den dicken Schal hatte um den Hals geschlungen, die Mütze fast bis auf Augenhöhe gezogen, die Handschuhe feste rübergestreift, aber auf den hinterhältigen Angriff der Jeans war ich einfach nicht vorbereitet. Nun ja, es half ja doch nichts. Stehenbleiben und sich wundern verschlimmert die Situation ja nur, man gibt dem Stoff dann so richtig die Möglichkeit für einen breitgefächerten Angriff und löst damit zumindest bei mir eine dicke fette Gänsehaut aus. Da gilt einfach nur: Augen zu und durch. Beim Laufen bleibt der Jeans ja nichts anderes übrig, als mitzuarbeiten, was dann letzten Endes ihre widerlichen Eigenschaften, also kalt das Knie umschlingend, wieder aufhebt.

Wie man sieht, die Probleme durch den Wintereinbruch sind vielfältig. Unsere Austauschstudenten aus dem Süden kriegen inzwischen Angst vor dem Winter und wissen im Moment noch nicht so richtig, wie man solch tiefe Temperaturen annehmen könnte, ich hingegen schlage mich eben mit kalten Jeans herum! Ach ja, schön, daß der Winter da ist …