Wie jetzt!?! nr. 2

Für sachdienliche Hinweise zum Werk Lust von E. Jelinek unter der Prämisse Einführung in die feministische Literaturwissenschaft sowie der konkreten Aufgabe Gesellschaftskritik: Unterschied zwischen „Klavierspielerin“ und „Lust“ wäre der Renke nach mehr als zehnstündiger Bearbeitung dankbar. Denn, die Nacht ist dahin, mein Hirne ebenso, weiß ich nun langsam nicht mehr, was ich eigentlich noch meinen, denken, diskutieren soll, fliegen einem Begriffe wie Antiporno, Frauenporno oder gar intellektuelle Leseherausforderung um die Ohren. Da bleibt ein Chaos im geistigen Stübchen mit Beaufort 12, tendiere ich doch momentan zu Begriffen wie Männerhaß, verschrobene Sexualität, Persönlichkeitsstörung, billiger Porno, unverdienter Nobelpreis Literatur 2004.
Also wie jetzt???

Das Seminar hierzu werde ich wohl nicht überleben – nein, ganz gewiß nicht. Ich werde berichten.

Ein schwedisches Wort – nr. 28

Sverige fick en drömstart i EM och vann den viktiga matchen över Island med 24-19 (11-9). Sverige malde ner Island och ledde ett tag med tio bollar efter att ha höjt sig efter paus.“*

Aus aktuellem Anlaß und, ja nennen wir es doch beim Namen, Stolz, gibt es heute mal ein ganzes schwedisches Zitat – denn die schwedischen Herren der Schöpfung haben das Auftaktspiel in der Handball-Europameisterschaft gegen die Isländer mit 24 zu 19 gewonnen. Zwar kann man bemängeln, daß das Spiel zwischendurch immer wieder ideenlos seitens der Schweden war und die Isländer trotz eines zwischenzeitlichen Vorsprungs der Schweden mit zehn Treffern immer wieder gefährlich aufholten, aber am Ende siegte Schweden dann doch wohlverdient mit 5 Zählern Vorsprung. Und das, nachdem die Isländer bei der letzten EM den Schweden die Qualifikation versauten. Wie emotional wichtig das Spiel war, läßt sich zum einen an den Worten des Zitates erkennen, das gleich übersetzt wird, zum anderen waren die Live-Kommentatoren beim Sender TV4 völlig aus dem Häuschen, man befürchtete an mehreren Stellen, sie würden augenblicklich austicken. Gott sei Dank lief alles jedoch in geordneten Verhältnissen ab, auch wenn ich selber immer mal wieder geneigt war, meine Hängeschränke von der Wand zu reißen und einfach mal durch das Fenster nach draußen zu befördern, so aufregend war das. Tse, heißt es nicht immer, die meisten Herzinfarkte gibt es beim Fußball??? Und bevor wir nun übersetzen (ich denke aber, der Sinn ist den meisten jetzt schon klar), will ich es nicht versäumen auch der Heimat zu gratulieren, denn die Deutschen entschieden das Spiel gegen Weißrußland ebenso für sich. So soll es dann auch in Zukunft heißen: Möge der Bessere gewinnen!

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LYCKA TILL SVERIGE!

LYCKA TILL TYSKLAND!

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„Schweden gelang ein Traumstart in der Europameisterschaft und es gewann das wichtige Match gegen Island mit 24 zu 19 (11 zu 9). Schweden zermahlte Island und führte eine Weile/Zeit lang mit zehn Bällen, nachdem es sich nach der Pause (gegen Island) erhoben hat.“
Sinngemäße Übersetzung

Freilich verzichten wir heute mal auf das Auswendiglernen, es sind wohl zu viele neue Vokabeln – es sei denn, wir sind alle ganz doll sprachbegabt und haben rein gar nichts anderes zu tun! Da sage ich doch einfach: Lycka till = Viel Glück!

*Quelle schwedischer Text: >>> svt.se vom 17/01/2008 Svensk drömstart i EM

Ein schwedisches Wort – nr. 27

ett bildningsuppdrag – ein Bildungsauftrag

Ich denke, die Zusammensetzung ist hier einfach zu erkennen!?!  bildning = Bildung, uppdrag = Auftrag.

Und obschon sich die skandinavischen Länder ja damit rühmen, diesen besonders in allen Schichten und Gruppen zu betreiben, kommt mir es bei meiner Hochschule momentan so vor, als wollten sie diesen vollständig in die Ostsee schmeißen und untergehen lassen. Denn was mir schon alles im ausgehenden Semester bildungsmäßig passiert ist, schrieb ich ja ausführlich und breit in die Massen und kann nicht unbedingt davon zeugen, daß Bildung oder Auftrag zur Ausformung einer solchen vorliegen. Da können wir doch gekonnt meinen – verdammter Mist! Und wer gestern aufgepaßt hat, kann dies nun sogar schon auf Schwedisch. Ich sage nur, zwei Wörter. Ganz kurz und bündig.

Ein schwedisches Wort – nr. 26

Fy fan!

Heute wollen wir uns doch mal wieder ein kleines bißchen um die Etikette beim Fluchen bemühen – und daher habe ich fy fan ausgesucht, denn diese Wendung benutzt der gemeine Schwede schon inflationär, eigentlich beim allem, was nicht so läuft, wie es geplant, gedacht oder vorgesehen war.  Und dabei ist es völlig unerheblich, ob der gemeine Schwede in der Öffentlichkeit ist oder unter dem Dache seines Hauses. Wörtlich übersetzt meint dies:

Pfui Teufel!

Allerdings würde ich diesen Ausdruck nicht als Ausruf des Ekels sehen (wie im Deutschen), sondern vielmehr wäre das deutsche Äquivalent  soviel wie:

  • verdammter Mist
  • verdammte Scheiße
  • verdammt nochmal

Wer also in Schweden im Supermarkt eine Flasche Ketchup fallen läßt, dem sei angeraten, ganz laut und ohne zu Zögern fy fan in die Welt zu posaunen! Ich garantiere, alle Herumstehenden werden mehr als beipflichten und keiner käme auf die Idee, einen auch nur einen Hauch schief anzugucken.

Warum die Schweden es allerdings so mit dem Teufel (und auch der Hölle) haben, weiß ich noch nicht so genau, aber beides wird uns auch in Zukunft bei der Besprechung von schwedischen Kraftausdrücken über den Weg laufen.